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Welttag der Kranken und Tag der Kranken: Zwei wichtige Anlässe für Solidarität und Unterstützung

Alisha Walpen

Welttag der Kranken am 11. Februar

Jedes Jahr am 11. Februar wird der Welttag der Kranken weltweit begangen. Dieser Gedenktag wurde 1992 von Papst Johannes Paul II. eingeführt, um auf die Bedürfnisse kranker Menschen aufmerksam zu machen und das Bewusstsein für deren Herausforderungen zu schärfen. Er fällt bewusst auf den Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, auch bekannt als Maria von Lourdes. Dieser Titel bezieht sich auf die Jungfrau Maria, die im Jahr 1858 der jungen Bernadette Soubirous in Lourdes, Frankreich, erschienen sein soll. Lourdes ist heute ein international bekannter Wallfahrtsort in Frankreich, der für Berichte über Heilungen bekannt ist. Unabhängig vom religiösen Hintergrund ist dieser Tag ein wichtiger Anlass, um kranke Menschen und Pflegende in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken und über notwendige Unterstützungssysteme zu informieren.

Das Motto für 2025 lautet „Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen“ (Röm 5,5). Dieses Zitat aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer unterstreicht, dass Hoffnung auch in schwierigen Zeiten Kraft geben kann. Es steht im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr, das unter dem Leitmotiv „Pilger der Hoffnung“ ausgerufen wurde. Papst Franziskus betont in seiner Botschaft, dass Hoffnung eine zentrale Rolle für kranke und leidende Menschen spielt. Sie kann helfen, mit Herausforderungen umzugehen und neue Perspektiven zu entwickeln.


Bedeutung und Aktionen zum Welttag der Kranken

Der Welttag der Kranken dient nicht nur der Sensibilisierung, sondern auch der konkreten Unterstützung. Zahlreiche Gesundheitsorganisationen, Kliniken und kirchliche Einrichtungen nutzen diesen Tag, um Solidarität und Hilfe für Kranke zu fördern. In vielen Ländern finden besondere Gottesdienste, Informationsveranstaltungen und Aktionen statt.

Ein besonderes Beispiel für gelebte Solidarität ist die Initiative „Ein kleines Herz für dich“, bei der handgefertigte Herzen an Patient:innen, Angehörige und Krankenhauspersonal verteilt werden, um Nähe, Hoffnung und Wertschätzung zu vermitteln. Dabei werden handgefertigte Herzen an Patient:innen, Angehörige und Krankenhauspersonal verteilt, um Nähe, Hoffnung und Wertschätzung zu vermitteln.

Zusätzlich zu den lokalen Aktionen findet jedes Jahr im Petersdom ein zentraler Gottesdienst statt, bei dem der Papst eine Botschaft an die Öffentlichkeit richtet. Auch in anderen Ländern gibt es zentrale Veranstaltungen. Beispielsweise wurde der Welttag der Kranken 2013 im Marienwallfahrtsort Altötting in Deutschland begangen.

Obwohl der Welttag der Kranken ursprünglich aus einem religiösen Kontext stammt, nehmen auch viele nicht-konfessionelle Institutionen daran teil. Der Tag ist eine Gelegenheit, sich für kranke Menschen einzusetzen – unabhängig von religiöser Zugehörigkeit.

Ein weiteres wichtiges Ziel dieses Tages ist es, die Arbeitsbedingungen von medizinischem Personal und Pflegekräften zu thematisieren. Gerade in der heutigen Zeit sind sie oft einer hohen Belastung ausgesetzt, was nicht nur ihre eigene Gesundheit beeinträchtigen kann, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung beeinflusst. Der Welttag der Kranken kann daher auch als Anlass dienen, um Verbesserungen im Gesundheitssystem zu fordern und über psychische sowie physische Belastungen von Pflegepersonal zu sprechen.



Der Schweizerische Tag der Kranken am 2. März

Neben dem Welttag der Kranken gibt es in der Schweiz eine eigene Initiative: den Schweizerischen Tag der Kranken, der jährlich am ersten Sonntag im März begangen wird. Diese Veranstaltung wurde 1939 von der Tuberkulose-Ärztin Dr. med. Marthe Nicati ins Leben gerufen und 1943 auf die gesamte Schweiz ausgeweitet. Heute ist der Tag der Kranken nicht nur eine Gedenkveranstaltung, sondern auch eine Organisation mit Sitz in Bern, die sich ganzjährig für die Anliegen kranker Menschen und ihrer Angehörigen einsetzt.


Das Motto 2025: "Hilfe zur Selbsthilfe"

Das Motto des Schweizerischen Tages der Kranken 2025 lautet „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Idee dahinter ist, dass jeder Mensch aktiv zur eigenen Gesundheit beitragen und Unterstützungsmöglichkeiten nutzen kann. Das bedeutet:

  • Vorhandene Angebote wahrnehmen: Beratungen, Schulungen und Notfalltrainings helfen, sich besser auf Krankheitsfälle vorzubereiten.

  • Wissen aneignen: Erste-Hilfe-Kurse, Pflegeinformationen und Prävention fördern den selbstbestimmten Umgang mit Krankheit.

  • Sich vernetzen: Selbsthilfegruppen und Online-Ressourcen bieten wertvolle Unterstützung für Betroffene und Angehörige.


Aktivitäten und Organisationen zum Tag der Kranken

Jedes Jahr beteiligen sich zahlreiche Organisationen mit Konzerten, Besuchs- und Geschenkaktionen in Spitälern und Heimen sowie mit Predigten und Solidaritätsveranstaltungen. Ziel ist es, Gesunde und Kranke zusammenzubringen und der Vereinsamung kranker Menschen entgegenzuwirken. (tagderkranken.ch)

Viele Menschen wissen nicht, welche Unterstützungsmöglichkeiten sie in gesundheitlichen Krisen in Anspruch nehmen können. Der Tag der Kranken ist eine Gelegenheit, um auf bestehende Angebote aufmerksam zu machen und Betroffene dazu zu ermutigen, frühzeitig Hilfe zu suchen. Gerade für ältere Menschen und Alleinstehende kann dieser Tag eine wertvolle Gelegenheit sein, um sich über Möglichkeiten der ambulanten Pflege, Notfalldienste und soziale Netzwerke zu informieren.


Warum sind beide Tage wichtig?

Der Welttag der Kranken und der Tag der Kranken in der Schweiz sind zwei bedeutende Anlässe, die beide auf das Wohl kranker Menschen und ihrer Angehörigen aufmerksam machen. Während der Welttag der Kranken ein internationaler Tag mit starkem Fokus auf die Würde und Hoffnung von Patienten ist, hat der schweizerische Tag der Kranken einen stärker praktischen Ansatz, der sich jedes Jahr an einem neuen Motto orientiert. Im Jahr 2025 liegt der Fokus auf Hilfe zur Selbsthilfe, wodurch Betroffene und Angehörige ermutigt werden, aktiv zu werden und verfügbare Unterstützungsangebote zu nutzen.


Fazit

Beide Tage bieten eine Gelegenheit, sich mit dem Thema Krankheit, Pflege und Unterstützung auseinanderzusetzen. Sie rufen dazu auf, Solidarität zu zeigen, bestehende Angebote zu nutzen und sich aktiv für das Wohl kranker Menschen einzusetzen.

Unabhängig davon, ob man selbst betroffen ist oder Angehörige unterstützt – jeder kann durch kleine oder grosse Gesten dazu beitragen, die Lebensqualität von kranken Menschen zu verbessern. Ein Besuch, ein Gespräch oder eine kleine Aufmerksamkeit kann für Betroffene von grosser Bedeutung sein.


Weitere Informationen zu den beiden Tagen:



 
 
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